Daten und Fakten über Nepal
Detail-Karte von Nepal
Aktuelle politische und administrative Karte, 2020 herausgegeben von der Regierung Nepals
Satellite Photo
A) Geografie:

Lage:
Nepal liegt am Südhang des Himalaja-Gebirges zwischen den beiden bevölkerungsreichsten Staaten der Erde: der autonomen Region Tibet der Volksrepublik China im Norden sowie Indien im Süden, Westen und Osten. Nepal grenzt an die indischen Bundesstaaten Uttarakhand, Uttar Pradesh, Bihar, Westbengalen und das annektierte Königreich Sikkim (von West nach Ost). Nepal erstreckt sich vom 26. bis 30. nördlichen Breitengrad und vom 80. bis 88. östlichen Längengrad. Der tiefste Punkt des Landes liegt auf 70 Meter Höhe bei Kencha Kalan im Süden. Im Norden dagegen an der Grenze zu Tibet liegt die höchste Erhebung mit dem Mount Everest, dessen Gipfel mit 8.850 Meter zugleich den höchsten Punkt der Erde darstellt. Nepal ist das Land mit der höchsten durchschnittlichen Höhe; 64 % des nepalischen Staatsgebietes liegen in über 1.000 Meter Höhe, mehr als 40 % der Landesfläche liegen höher als 3.000 m.

Fläche:
147.181 Quadratkilometer, wovon etwa 143.000 Quadratkilometer Landfläche sind, die restlichen 4.000 Quadratkilometer sind Binnengewässer. Damit besteht fast 3% der Gesamtfläche Nepals aus Wasser - aus Flüssen und Seen. 800 km zieht sich das Land von Nordwesten nach Südosten hin und ist im Schnitt 200 km breit.

Drei Hauptregionen:
1. Das Terai mit Höhen von 70 bis 150 Meter. Hier leben auf 14 % der Landesfläche 48 % der Bevölkerung.
2. Das Mittelland mit Höhen bis ca. 3.000 Meter. Hier leben auf 30 % der Landesfläche 45 % der Bevölkerung.
3. Die Hochgebirgsregion mit dem Himalaya-Gebirge. Sommersiedlungen bis in Höhen von 5.000 m sind bewohnt.

B) Geologie:

Der Himalaya ist erdgeschichtlich ein relativ junges Faltengebirge, das als Folge der Plattenkollision Indiens mit Eurasien entstand. Als sich Indien von Gondwana löste, einem in der Frühzeit der Erde (Präkambrium) entstandenen Großkontinent auf der Südhalbkugel, driftete es kontinuierlich nach Norden in Richtung der Eurasischen Platte. An deren Südrand lag der nördliche Teil des heutigen Tibets, damals aber noch deutlich tiefer gelegen war als heute. Das zwischen Eurasien und Indien liegende Meer wurde mit dem Aufeinandertreffen der Kontinentalplatten immer schmaler. Vor etwa 60 Millionen Jahren, im sog. Paläogen, war es noch etwa 1.200 km breit. Zu dieser Zeit begannen die ersten Stauchungen des Meeresbodens, und erste niedrige Gebirgszüge tauchten aus dem Meer auf. Vor 15 bis 7 Millionen Jahren hatten sich die Platten soweit angenähert, dass größere Teile des Meeresbodens herausgehoben wurden. Es bildete sich der vielleicht 4.000 m hohe Ur-Himalaya.

Erst vor etwa 600.000 Jahren kam die Zeit der größten Hebungen. Die weiter nach Norden triftende indische Platte tauchte unter die asiatische Platte und hob sie noch einmal höher. Gewaltige Hebungen von 7.000 bis 8.000 m fanden statt, wodurch der heutige Himalaya-Hauptkamm entstand. Gleichzeitig begannen Abtragungen verschiedener Sedimentschichten. Ohne diese Erosionen hätten heute die Berge des Himalaya eine Höhe von 11.000 m oder mehr.

Doch hörte damit die Bewegung Indiens nach Norden nicht auf, sondern drängte sich seit diesem Zusammenstoß bis heute bereits weitere 2.000 Kilometer nach Asien hinein. Die Folge sind starke Verschiebungen und Faltungen, deren Auswirkungen bis weit nach China hinein und nach Südostasien bemerkbar sind. Bewegte sich die Platte des indischen Subkontinents vor dem Zusammenprall mit einer Geschwindigkeit von 10 Zentimetern pro Jahr oder mehr nordwärts, so schiebt sie sich heute noch immer mit etwa 5 Zentimeter pro Jahr nach Norden unter die asiatische Platte, wodurch sie der Himalaya noch weiter auffaltet. So ist der Mount Everest nach neuesten Messungen nicht mehr 8.848 m hoch, sondern inzwischen bereits 8.850 m.


Mehrere Flüsse, die alle schließlich in den Ganges münden, haben sich tiefe Schluchten durch die Berge des Himalaya gegraben. Dabei durchfließt der „Kali Gandaki“ die mit ca. 6.000 m tiefste Schlucht der Erde zwischen Annapurna (8.091 m) und Dhaulagiri (8.167 m).

C) Bevölkerung:

Ca. 26 Millionen Einwohner (184 Einwohner pro Quadratkilometer) aus 100 verschiedene ethnische Gruppen sprechen etwa 100 verschiedene Dialekte. 50% sprechen die offizielle Amtssprache „Nepali“. Die Bewohner setzen sich hauptsächlich aus indo-arischen (aus dem Süden zugezogenen) und tibeto-birmanischen (aus dem Norden zugezogenen) Volksgruppen zusammen. Über die Ureinwohner, den „Newar“ im Mittelland und den „Tharu“ im Terai ist wenig bekannt

Die Bevölkerung Nepals ist bis heute zum größten Teil ländlich und bäuerlich geprägt. Nur 15% der Bevölkerung lebt in Städten, allerdings mit deutlich steigender Tendenz.

D) Religion:

Rund 80 Prozent der Bevölkerung sind Angehörige der Staatsreligion Hinduismus, die allerdings mit dem Niedergang der Monarchie offiziell abgeschafft wurde. Etwa 15% der Bevölkerung sind Buddhisten, ca. 3% Muslime und ca. 2% Christen.

E) Staatsform:

Bis 2006 war Nepal ein Königreich, am 29. Mai 2008 wurde offiziell die Parlamentarische Republik ausgerufen. Der 29. Mai ist jetzt Nationalfeiertag.

Staatspräsidentin ist seit dem 28. Oktober 2015 Bidhya Devi Bhandari
Regierungschef ist seit 15. Februar 2018 Premierminister Khadga Prasad Sharma Oli

Hauptstadt: Kathmandu, das über den einzigen internationalen Flughafen des Landes verfügt. 1958 wurde dann der Flughafen in Pokhara gebaut, der allerdings nur für Inlandsflüge geeignet ist. Ein weiterer internationaler Flughafen ist z.Zt. für Pokhara in Planung und soll 2020 eröffnet werden.

Verwaltungsgliederung: Nepal ist in 14 Verwaltungszonen aufgeteilt, diese bestehen aus 75 Distrikten. Die Verwaltungszonen sind in fünf Entwicklungsregionen zusammengefasst.

F) Wirtschaft:

Binnenwirtschaft:
Trotz aller Schwierigkeiten, mit denen die Landnutzung in dem gebirgigen Binnenland mit weitgehend fehlender Infrastruktur zu kämpfen hat, ist sie der mit Abstand wichtigste Wirtschaftszweig des Landes. Die Landwirtschaft beschäftigt 68 % der Erwerbstätigen und trägt mit 38 % zum Bruttoinlandsprodukt bei. In den Bergen gibt es Rohstoffe wie Quarz, Schiefer sowie kleine Mengen an Kupfer, Cobalt und Eisenerz. Mit weiteren noch nicht entdeckten Rohstoffvorkommen wird wohl gerechnet, etwa mit Gold, Kohle oder Blei, doch wäre deren Nutzung wegen der schlechte Zugänglichkeit nicht absehbar. Das größte Entwicklungspotenzial des Landes ist die bisher weitgehend ungenutzte Wasserkraft. Auch der bereits florierende Tourismus birgt noch großes Wachstumspotential. Weitere Potentiale bieten hochwertige Kunsthandwerksprodukte sowie die Industriestandorte nahe der indischen Grenze. Die gesamte Wirtschaft leidet jedoch seit Jahren unter den politischen Unsicherheiten, den Unruhen im Terai, einer schwerfälligen Bürokratie sowie nicht zuletzt unter den umfangreichen Stromausfällen (2009 saisonabhängig bis zu 16 Stunden täglich). Diese schwierigen Verhältnisse sind verantwortlich für den geringen Anteil ausländischer Direktinvestitionen am gesamten Kapitalstock Nepals.

Außenwirtschaft:
Die außenwirtschaftliche Situation Nepals ist für eines der weltweit ärmsten Entwicklungsländer relativ gut. Ein hohes Defizit bei der Handelsbilanz wird durch Überschüsse bei den Dienstleistungen, insbesondere des Tourismus, kompensiert.

Währung:
die offizielle Währung die Nepalesische Rupie (NPR) wird von der Nepal Rastra Bank kontrolliert, die auch den aktuellen Wechselkurs vorgibt. 1 Rupie wird in 100 Paisa unterteilt. Im Gebrauch sind heute Münzen zu 1 und 2 Rupien sowie Scheine zu 1, 2, 5, 10, 20, 50, 100, 500 und 1000 Rupien. Es gibt auch noch 25 und 250 Rupien-Scheine, die des Silberjubiläums von König Birendra Bir Bikram Shah in 1997 gedenken.

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