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< 1. Die Zeit der Licchavi |
3. Die drei Malla-Reiche > |
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2. Die Thakuri und die frühen Malla (ca. 750-1482)
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Im Gegesatz zur gut dokumentierten frühen Zeit der Licchavi fehlen von 750 bis etwa 1000 n. Chr. fast sämtliche schriftlichen Informationen. Die in Stein eingavierten Inschriften sind so knapp gehalten, dass ein umfassender historischer Hintergrund nicht rekonstruierbar ist. Ebenso fehlen chinesische oder indische Texte. Die Historiker sind auf Texte angewiesen, die erst später, zum Teil in den buddhistischen Klöstern des Kathmandu-Tales, verfasst wurden. Diese Schriften verzeichnen allerdings manchmal widersprüchliche Angaben zu dieser „dunklen Zeit“ des allgemeinen Niedergangs.
Die Geschichtsschreibung berichtet von einem Einfall der aus Rajasthan (Indien) kommenden Thakuri, die die Macht übernommen und bis etwa 1200 regiert haben sollen. An sich bezeichnet jedoch das Wort >thakuri<, >edel< lediglich die Zugehörigkeit des Fürsten zur Kaste der Krieger (kshatriya) und ist als Titel der Licchavi-Herrscher belegt. Sicher ist jedoch in dieser Zeit eine stete Schwächung der Stellung des Königs, ein langsamer Verfall der Monarchie. Hierzu beigetragen hatten die ständige Aufteilung der Herrschergewalt unter zwei oder gar mehrere Könige, meist durch familiäre Konflikte bedingt, sowie die Besiedelung des Landes durch andere Bevölkerungsgruppen mit anderen Kulturen. Die einheitliche Regierung zersplitterte nach und nach in viele kleine Herrschaftsbereiche. Allein Kathmandu bestand schließlich aus zwölf, Patan gar aus 24 verschiedenen Gebieten. Mit dem Datum der Vollendung einer besonders aufwendigen Opferhandlung (mahapuja) im Shiva-Heiligtum Pashupatinath setzte am 20. Oktober 879 AD durch ein königliches Dekret der nepalesische Kalender (Nepal Sambat) ein. Der Anlass dieser Zeremonie hängt möglicherweise mit dem Händler Sankhadhar Shakhwah zusammen. Nach der Legende hatte sich Sand, den Sankhadhar Shakhwah gekauft hatte, in Gold verwandelt. Mit diesem unerwarteten Gold linderte er viel Not und beglich für die Menschen im Land deren Schulden, so dass eine neue Zeit der Schuldenfreiheit begann. Sankhadhar Shakhwah wird heute zu den nationalen Helden gerechnet.
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Kathmandu - Pashupatinath |
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Pashupatinath |
Pashupatinath |
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Die Rechnung des „Nepal Sambat“, welcher sich nach den Mondphasen richtet und insbesondere vom Volksstamm der Newar benutzt wurde, begann mit dem Jahr 1 im Jahr 879 n.Chr. Ein Monat dieses Kalenders teilt sich in zwei Hälften:
„Sukla Pakshya“ („Sudi“) bezeichnet die (hellen) vierzehn Tage des zunehmenden Mondes nach Neumond (Amavasya), kulminiert an Vollmond (Purnima). „Sukla“ steht im Sanskrit für „hell“. „Sukla Pakshya“ wird als Glück verheißend bezeichnet, da der Mond in dieser Zeit heller wird.
„Krishna Pakshya“ („Badi“) bezeichnet die (dunklen) vierzehn Tage des abnehmenden Mondes nach Vollmond (Purnima), kulminiert an Neumond (Amavasya). „Krishna“ steht im Sanskrit für „dunkel“. „Krishna Pakshya“ wird als unheilvoll bezeichnet, da der Mond in dieser Zeit Licht verliert.
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Der Nepal Sambat-Kalender wurde in der Thakuri-Zeit (bis Ende des 14. Jhd.), der Malla-Periode (1482-1769), zu Beginn der Shah-Könige (1769-1846) sowie in der Zeit der Maharajas (ab 1846) bis zum Jahr 1903 AD (1960 Bikram Sambat) offiziell benutzt. Im Jahr 1903 AD (1960 BS) ersetzte Maharaja Chandra Shumsher Rana (1901-1929) den bis zu diesem Zeitpunkt gültigen Nepal Sambat-Kalender durch den Bikram Sambat-Kalender als offiziellen Kalender.
Ab etwa 1000 n. Chr. gibt es dann wieder mehr Informationen. Trotz des allmählichen Zerfalls der königlichen Macht durch die Existenz vieler kleiner Herrscher lebten Institutionen und kulturelle Merkmale der Licchavi-Zeit fort. Bhaktapur wurde unter Anandadeva I (1147-1166) zur Hauptstadt und blieb bis zum Ende der Periode im Jahr 1482 der einzige königliche Verwaltungssitz
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Prithvi Narayan |
Pratap Singh |
Rana Bahadur |
Girbanyudha |
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Um 1200 wüteten islamische Heere in Nordindien. Unter dem Strom von Flüchtlingen, die im Kathmandu-Tal Asyl suchten, taucht eine neue Dynastie in Nepal auf: es ist die Familie der Malla, was so viel wie „Kämpfer“ oder „Sieger“ bedeutet. Bereits 1200 übernahm Arimalla (1200-1216) die Macht und begründete damit die Dynastie der Malla, die - unter verschiedenen Veränderungen - bis zum Jahr 1768 regieren sollte. Unter den Malla blühte die Kultur wieder auf; aber auch Unglück suchte das Tal heim. Bedeutsam für die nepalesische Geschichte wurde insbesondere das 14. Jahrhundert. Zahlreiche Invasionen und Raubzüge musste das Land zu Anfang dieses Jahrhunderts erdulden, bevor im Jahre 1349 Muslime unter Sultan Shams Ud-Din Ilyas von Bengalen das Kathmandu-Tal plündernd und brandschatzend durchzogen, dabei Städte und Heiligtümer in Schutt und Asche legten. Hierauf wird allgemein zurückgeführt, dass im Kathmandu-Tal kein einziges Gebäude existiert, das älter als aus dem 15. Jahrhundert ist. Viele Fürsten mussten damals fliehen und gründeten neue kleine Reiche in Zentral- und Westnepal. |
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Liste der Malla Könige |
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In dieser unruhigen Zeit gelang es Jaya Sthitimalla (1382-1395) in den kurzen Jahren seiner Regierung die chaotischen Zustände zu beenden und die gesamte Struktur des Landes auf eine neue Basis zu stellen, die bis ins 18. Jarhundert hinein gültig sein sollte. Durch eine rigorose Hinduisierung des Landes mit einer Kastengesetzgebung konnte er die bisherige offene Gesellschaft, in die jederzeit neue Bevölkerungsgruppen eingegliedert wurden, in eine abgeschlossene und streng gegliederte Kasten-Gesellschaft umwandeln. So kann Jaya Sthitimalla durchaus als Schöpfer einer eigenen nepalesischen Kultur und Nation betrachtet werden. Als Anhänger des Vishnu-Kultes integrierte er die buddhistischen Newar in das hinduistische Gesellschaftssystem. Dabei erhielten buddhistische Mönche den gleichen Status wie hinduistische Brahmanen. Jaya Sthitimallas bedeutendster Nachfolger war Jaya Yakshamalla (1428-1482), der in den vielen Jahren seiner Regierung die Neuerungen seines Vorfahren konsolidieren und als agressiver Eroberer die Grenzen Nepals bis nach Nordindien ausdehnen und absichern konnte. Unter seinen Söhnen jedoch zerfiel das gerade geeinte Reich wiederum in drei verschiedene Königtümer: Kathmandu, Patan und Bhaktapur. |
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