Blockflöte in Nepal
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ein Projekt des Musikverlag Bornmann, Schönaich - Phase 1
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zu Phase 2 |
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im Frühjahr 2008, tibetische Kinder in Nepal spielen Blockflöte |
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Viele Besuche in Nepal sowie ein regelmäßiger Briefwechsel haben im Lauf der Jahre eine tiefe Verbundenheit und Freundschaft zwischen Sabine und Johannes Bornmann und dem Kinderdorf des tibetischen Flüchlingsdorfes in Pokhara-Chhorepatan entstehen lassen.
Im Oktober 2007 hatte Johannes Bornmann ein ausführliches Gespräch mit dem Leiter des Kinderdorfes. Er bot an, Blockflöten und Notenbücher aus Deutschland zu bringen, um den tibetischen Kindern eine Ausbildung in Blockflöte zu ermöglichen. Mr. Dorje, der Leiter des Kinderdorfes, vermittelte den Kontakt zur tibetischen Mount-Kailash School in Hyangja bei Pokhara. Dort wirkt ein äußerst interessierter und hochbegabter junger Lehrer für Musik, Drama und Tanz, der seine eigene Ausbildung in Dharmshala im indischen Bundesstaat Himachal Pradesh bekommen hat, und nun mit der persönlichen Segnung des 14. Dalai Lama tibetische Flüchtlingskinder an der Mount-Kailash-School in Hyangja bei Pokhara unterrichtet. Da Johannes Bornmann ja nicht ständig selbst für den Unterricht vor Ort sein kann, kam die Idee auf, innerhalb einer Woche diesen Musiklehrer zu unterrichten, der dann seinerseits in der folgenden Zeit das Erlernte an die Kinder weiter geben kann. Beim nächsten Besuch in Nepal würde dann der Musiklehrer seine zweite Unterrichtsphase bekommen usw. So ist es möglich, das Fach Blockflöte für interessierte Kinder im Unterrichtskanon aufzuführen und neben der tibetischen Musik als Wahlfach anzubieten. |
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Bereits vor diesem ersten Gespräch über das Blockflötespielen tibetischer Kinder hatten sich Sabine und Johannes Bornmann intensiv mit der grundsätzlichen Frage beschäftigt, ob dies überhaupt sinnvoll sei. Schließlich hat Tibet ja eine sehr hochstehende Kultur mit einer eigenständigen Musik. Doch im Gespräch mit dem Leiter des Kinderdorfes wurden die eigenen Gedanken bestätigt:
Nepalesen und Tibetaner haben großes Interesse an allem, was aus dem Westen kommt. Das betrifft sowohl die technischen Errungenschaften als auch die kulturellen Werte. Dabei geht es gar nicht darum, die eigenen Kulturgüter durch westliches Gedankengut zu ersetzen, im Gegenteil: gerade durch den Anschluss an die Fortschritte der westliche Welt hoffen junge Tibeter, ihre eigenen Werte erhalten und so in eine moderne Welt übertragen und dort bewahren zu können. Die Bedeutung der Tradition sitzt bei jungen Menschen im Osten wesentlich tiefer als im Westen. |
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So soll es beim Blockflötespielen an der Mount-Kailash-School auch in keiner Weise darum gehen, die vorhandene musikalische Kultur durch unsere zu ersetzen. Die erste Unterrichtsstunde mit dem Musiklehrer bestand sogar zum großen Teil in Unterricht auf der tibetischen Bambusquerflöte („Basuri“) für Johannes Bornmann.
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Rhythmus, Tonskalen und damit das System unserer musikalischen Intervalle, sind bei den Tibetern dieselben wie bei uns. Was die Bezeichnung der Tonhöhen betrifft, so haben die heutigen Tibeter direkt unsere Solmisation übernommen. Sie verwenden sogar unsere Begriffe do-re-mi-fa-so-la-ti für die einzelnen Tonstufen. Wie in unserer sog. „Tonika-Do-Methode“ der „Relativen Solmisation“ werden diese Tonsilben für die sieben Stufen der aktuellen Tonart verwendet. So kann eine Melodie ganz einfach in jeder Tonart gesungen werden - der Grundton ist immer „do“, der zweite Ton „re“ usw. Ein fundamentaler Unterschied zu unserer Musik besteht jedoch: der tibetischen Musik ist, wie überhaupt der Musik sämtlicher Naturvölker, der Aspekt der Harmonie, also der Mehrstimmigkeit, fremd. Musiziert wird stets einstimmig, oft mit rhythmischer Begleitung. Natürlich werden Gesang und Instrumentalmusik auch kombiniert, dann jedoch immer unisono.
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Eigens für die tibetischen Kinder hatte Johannes Bornmann sein eigenes Schulwerk „Anfang auf der Sopranblockflöte“ mit Hilfe einer Kanadierin in die englische Sprache, der ersten Fremdsprache an der Schule in Pokhara, übertragen. Der Druck des ersten Bandes „First Book for the Soprano Recorder“ wurde gerade noch rechtzeitig vor dem Abflug nach Nepal fertig. Die Flötenbaufirma Moeck, mit deren Besitzerin Johannes Bornmann befreundet ist, sponserte das Vorhaben mit einem großzügigen Geschenk von zunächst 30 neuen Blockflöten. So stand dem Projekt eigentlich nichts mehr im Wege, außer der alles entscheidenden Frage, ob sich der tibetische Flötist von der Blockflöte begeistern lassen kann und im Unterrichten des Instruments eine sinnvolle Aufgabe für sich sehen kann. Doch es stellte sich heraus, dass dieser offen und hochmotiviert war, die Blockflöte und ihre Musik sowie unsere ganze westliche Musik kennenzulernen. Darüber hinaus bewies er eine hervorragende Auffassungsgabe. So wurde innerhalb einer Woche der gesamte erste Band der Schule für Sopranblockflöte begeistert durchgearbeitet. Die Hauptschwierigkeit für den tibetischen Musiklehrer war unsere Musiknotation, die ihm total fremd war; tibetische Musikbücher benutzen ein wiederum für uns fremd anmutendes System der Notation von Rhythmus und Tonhöhe durch verschiedene Zahlenkombinationen. |
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Am Ende der Woche, als schließlich klar war, dass der Musiklehrer nun ein Niveau erreicht hatte, auf dem er selbst Blockflöte unterrichten kann, wurden die Flöten und die Notenbücher feierlich an die Kinder überreicht - und deren Augen strahlten wie die Augen unserer Kinder an Weihnachten. Aber auch Sabine und Johannes Bornmann wurden beschenkt: mit einer Aufführung von Liedern und Tänzen bedankten sich die Kinder und gaben damit Einblick in die Arbeit an ihrer Schule und in ihre Kultur. |
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Sabine und Johannes Bornmann sind froh, dass das Projekt offenbar gut anläuft: „Das Land Nepal und seine Bewohner, noch mehr aber die tibetischen Bewohner und ihre Kultur, haben uns seit dem ersten Besuch in Nepal 1973 so viel an innerem Reichtum geschenkt, dass wir glücklich sind, ihnen auf diese Art auch etwas von uns geben zu können.“ |
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zu Phase 2 |
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