Die Britische Residenz in Nepal
The British Residency in Kathmandu
Geschichtliche Hintergründe der Britischen Residenz und ihre Bedeutung für Nepals Postgeschichte
1) Die Vorgeschichte der Britischen Residenz
Die ersten offiziellen Kontakte zwischen der Britischen Ostindischen Kompanie, der „East India Company“, und Nepal gehen zurück auf das frühe 18. Jahrhundert, eine Zeit, als in der Zentral-Region des heutigen Gebiets Nepal die Könige von Gorkha ihr Reich durch Invasionen in zahlreiche der damals noch existierenden Kleinstaaten vergrößerten.
Der Palast des Königs von Gorkha
1743 wurde Prithvi Narayan Shah König von Gorkha. Er trieb die Eroberungen seiner Vorfahren voran und konnte nach der Übernahme etlicher Kleinstaaten schon bald die strategisch wichtige Festung Nuwakot Durbar im Nordwesten von Kathmandu erstürmen. Nachdem die Gorkhas auch Makwanpur Gadhi im Süden und Dhulikhel im Osten von Kathmandu überrannt hatten, wollten sie auch die Malla- Königreiche des Kathmandu-Tals einnehmen und begannen mit einer Blockade der Handel- und Versorgungslinien des Tals. Als dadurch eine akute Hungersnot drohte, bat Jaya Prakash Malla, der letzte Malla-König von Kathmandu, die Briten um militärische Unterstützung.
Die Briten sandten daraufhin Captain George Kinloch, der 1765 mit einigen Kompanien von Sepoys, den indischen Soldaten der „East India Company“, ins „Terai“, der Tiefebene im südlichen Nepal, eindrang. Ein weiterer Vormarsch war ihm jedoch nicht möglich, so dass Captain Kinloch 1767 König Jaya Prakash Malla mitteilen musste, dass er Kathmandu nicht erreichen könne. 1768 unterwarf Prithvi Narayan Shah die Malla-Königreiche Kathmandu, und im folgenden auch Patan und Bhaktapur. 1769 wurde er der erste König von Nepal. Diesen Zeitpunkt kann man als den Beginn des heutigen Staates Nepal betrachten.
Prithvi Narayan Shah
Doch die Expansionsabsichten von Prithvi Narayan und seinen Nach- folgern gingen noch weiter. Richtung Osten dehnten die Gorkhas ihr Reich aus, indem sie zunächst Gebiete in Ostnepal überrannten und schließlich 1789 auch Sikkim im Osten von Nepal eroberten. In westlicher Richtung fielen nach weiteren Kriegen Kumaon und Garhwal ebenfalls an die Gorkhas.
Anfang 1792 schickte China 70.000 Soldaten nach Nepal, um einen Einfall Nepalesischer Gorkhas in Tibet zu rächen, worauf Nepal die „East India Company“ um Unterstützung bat. Mit dem Auftrag, zwischen Nepal und China zu vermitteln, sandte die Britische Regierung eine Mission unter der Leitung von Colonel William Kirkpatrick nach Kathmandu. Obwohl bei Kirkpatricks Ankunft inzwischen bereits ein Friedensvertrag zwischen Nepal und China unterzeichnet worden war, sollten die guten politischen und wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Indien und Nepal durch einen Freundschafts- und Handelsvertrag am 1. März 1792 abgesichert werden. Dafür wurde zugleich mit der Errichtung einer Britischen Residenz in Kathmandu begonnen. Die ersten Jahre dieser Zusammenarbeit verliefen jedoch fruchtlos. Im Oktober 1801 wurde ein weiterer Handelsvertrag zwischen den Briten und Nepal unterzeichnet. Captain William Douglas Knox wurde 1802 zum ersten Residenten ernannt. Eine Zusammenarbeit mit der Regierung Nepals war ihm jedoch nicht mög- lich, so dass Captain Knox im April 1803 Nepal unverrichteter Dinge wieder verließ. Nachdem Richard Colley-Wellesley 1797 als Generalgouverneur der Ostindien-Kompanie nach Indien gekommen war und die Britische Macht in Indien innerhalb kürzester Zeit enorm ausdehnen konnte, löste er 1804 die Handelsverträge mit Nepal auf. Die Stelle des Residenten blieb vakant, und das Verhältnis zwischen den beiden Staaten verschlechterte sich allmählich.
Die Britische Residenz etwa 1828 Die Britische Residenz ca. 1843-1846
Nachdem die Expansionsversuche der Nepali nach Norden von der chinesischen Armee abgewehrt worden waren, wollten sie ihr Reich nach Süden ausdehnen. Die Grenzen zu Indien waren zuvor nie deutlich definiert worden, und so hoffte Nepal, sich hier noch größere Gebiete sichern zu können. Dies war jedoch nicht im Sinne der Briten, die sich bereits auf einen Krieg gegen das in ihren Augen übermächtig gewachsene Königreich Nepal vorbereiteten. Denn die „East India Company“ hatte ihre koloniale Herrschaft auf dem gesamten indischen Subkontinent bis zum Ende des 18. Jahrhunderts fest etabliert. Da konnte auch Nepal nicht verschont bleiben. Insofern kam es den Briten gelegen, zur Ausweitung und Festigung ihres Reichs mit diesem Krieg gleichzeitig den Expansionsversuchen der gefürchteten Gorkhas zuvorzukommen. Von besonderer Bedeutung waren die inzwischen zu Nepal gehörenden Bergstationen wie Dehradun, Kumaon, Simla oder Darjeeling. Noch wichtiger aber war die Möglichkeit des Handels mit Tibet, der nur auf dem Weg durch die Gebiete Nepals möglich war. Es kam zum erwarteten „Anglo-Nepalischen Krieg“ (1814-1816). Mit insgesamt 23.500 Soldaten, gut ausgerüstet mit Kanonen und Gewehren, zogen die britischen Truppen in den Kampf gegen 12.000 Gurkha-Soldaten. Später wurde die britische Armee sogar noch durch weitere 26.000 Soldaten verstärkt. Die Gurkhas schlugen sich tapfer und fügten der britischen Armee - vor allem mit ihren gefürchteten Krummsäbeln, den „Khukris“ - großen Schaden zu. Sie kämpften lange mit aller Kraft für ihr Land bis die letzten Gurkha-Soldaten keine Alternative mehr hatten und sich von den Schlachtfeldern zurückzogen. So endete der Krieg mit einer Nie- derlage Nepals.
David Ochterlony Bhimsen Thapa
Im Mai 1815 begannen Friedensverhandlungen, die zunächst zu einem ersten Friedensvertrag, dem „Treaty of Segauli“, zugunsten der „East India Company“ führten. Da Nepal diese Bedingungen nicht akzeptierten wollte, begann die Britisch-Indische Armee mit offensiven Angriffen an verschiedenen Plätzen Nepals. Im Februar 1816 eroberten sie die Festung Makwanpur Gadhi südlich von Kathmandu und stellten sich schließlich zu einer direkten Bedrohung der Hauptstadt auf. Durch diese Bedrohung sah sich Nepal verpflichtet, den Vorschlag eines zweiten, etwas modifizierten Entwurfs des „Treaty of Segauli“ zu akzeptieren. Die Verträge wurden am 4. März 1816 noch auf dem Schlachtfeld von Makwanpur Gadhi von Chandra Sekher Upadhyaya für Nepal und von General David Ochterlony für Britisch Indien ausgetauscht. Der jetzt gültige Vertrag wurde höchstwahrscheinlich mit dem unten abgebildeten Brief nach Kathmandu gebracht und dem Nepalischen Regerungschef, Premierminister Bhimsen Thapa, zugestellt, der ihn am 13. März 1816 erhielt. Nepal musste nun Sikkim im Osten sowie Teile des Terai im Süden und die Gebiete Kumaon, Garhwal und Sirmur im Westen an Britisch-Indien abgeben. Die heute noch geltenden Landesgrenzen Nepals fanden in diesem Vertrag ihren Ursprung. Die schlimmste Niederlage für die Nepali lag jedoch darin, dass sie eine erneute Aktivierung der Britischen Residenz in Kathmandu hinnehmen mussten - nun allerdings nicht mehr im Zeichen einer wirtschaftlichen Zusammenarbeit, sondern als politische Überwachung der Politik Nepals durch Britisch-Indien.
Brief mit dem korrigierten und endgültigen Friedensvertrag „Treaty of Segauli“
2) Das Areal und die Gebäude der Residenz
Für den Bau der Residenz wurde den Briten ein Grundstück nördlich von Kathmandu (heute im Ortsteil Lainchaur) zur Verfügung gestellt. Das Gelände beschreibt Perceval Landon als einstmals „regarded as the home of evil spirits, and was perhaps for that reason allotted to the unwelcome Resident in the early days of the nineteenth century; moreover, it had an ugly reputation for malaria.“ (Perceval Landon, „NEPAL“, 2 Bände, London, Constable & Co., Ltd., 1928).
Perceval Landon, „NEPAL“, London 1928
Bald entstand hier eine Villa im neoklassizistischen Stil mit zentralem Giebel und symmetrischen Flügeln. Dieses Haus wurde 1826 durch einen neugotischen Steinflügel erweitert, der auch einen großen Saal enthielt. Die komplette Anlage wur- de von Lieut. William Hodgson, dem Bruder des Britischen Residenten Brian Hodgson (1800-1894) etwa 1828 skizziert. 1850 malte der damalige Arzt der Residenz, Henry Ambrose Oldfield (1822-1871), ein detailgetreues Bild, nach welchem die „Illustrated London News“ 1851 einen Holzschnitt veröffentlichte. Nach Auflösung der „East India Company“ in 1858 wurde das Grundstück mitsamt den Gebäuden der britischen Regierung übertragen.
Die Britische Residenz 1850 Die Britische Residenz 1851
Die Britische Residenz 1853
Schon im April 1816 konnte die britische Vertretung in Kathmandu, die „British Residency“, eröffnet werden. Edward Gardner, der als Kommissar von Kumaon bereits Kontakte zu Nepalesischen Politikern und Generälen gehabt hatte, wurde zum ersten Residenten ernannt. Noch bevor Gardner in Kathmandu ankam, wurde ihm mitgeteilt, dass J.P. Boileau, Leutnant des 16. Infanterie-Regiments, den Posten als kommissarischer Resident und als Postmeister der „Nepal Residency“ bereits einnehmen sollte, um eine Vakanz der Stelle des Residenten zu vermeiden. Boileau begann sein Arbeit am 17. April 1816, und Gardner folgte ihm nach drei Monaten.
Von Edward Gardner ist ein Brief vom 16. Mai 1825 erhalten, den er an seinen Freund, den Künstler und Schriftsteller William Fraser, sandte. Dieser Brief trägt den ersten Poststempel Nepals.
Ausdrücklich beschreibt Perceval Landon die Aufgaben der britischen Repräsentanten: “By it (the Treaty of Segauli) the Nepal Government agreed to accept the presence in Katmandu of a British representative. This representative has a position which has been mistakenly compared to that of a Resident in one of our Native States in India. The functions of the office in Katmandu are entirely different from those of a Resindent in India. In the latter place the Resident is ultimately responsible for representing to the Indian Government any condition of affairs within the State which, in his opinion, calls for the intervention of the Indian Government, and he is the instrument used by the India Government in the event of their deciding to take action. In Nepal neither the Indian Government nor any other Government has any right of interference or intervention or even of offering advice. Nepal is an independent State, and the functions of the Envoy are simply those of a friendly observer whose duties are confined to reporting the chief events and tendencies in Nepal so far as they affect Indian interest, to acting as the official intermediary between the two Governments. From time to time he represents to Nepal any case of hardship about which a complaint has been made to him by an Indian subject, and on all ceremonial occasions he represents the King-Emperor in the capital.”
Brian Hodgson Brief von Edward Gardner Edward Gardner
Unter den Britischen Repräsentanten des 19. Jhds. war der Nachfolger von Edward Gardner, der Wissenschaftler und Historiker Brian Houghton Hodgson, eine herausragende Persönlichkeit. Laut Perceval Landon verdanken wir ihm „the first real knowledge, not only of Nepal but of that strange religion which, under the name of Lamaic Buddhism, dominates a far wider sphere than Nepal or Tibet.“ Hodgson wurde 1822 zum Assistenten des damaligen Residenten Edward Gardner berufen, verließ Nepal jedoch im folgenden Jahr. Nach seiner Rückkehr aus Calcutta war seine Stelle in der Britischen Residenz besetzt, und er wurde 1824 vorübergehend Postmeister des Britisch-Indischen Postamts in Kathmandu. 1825 wurde er wieder zum Assistenten von Edward Gardner ernannt, dessen Nachfolge er 1829 antrat.
Aus nicht näher bekannten Gründen wurde das komplette Gebäude der Residenz 1884 im Stil einer englischen Villa umgebaut und mit Holz verkleidet und zudem gegen 1900 um einen dreistöckigen Turm aus Ziegeln erweitert. Obwohl Perceval Landon dieses Gebäude für „a building totally unworthy of our representative“ hält, findet er bei seinem Besuch 1928 dennoch lobende Worte für die gesamte Anlage der Britischen Residenz: „Today it is the healthiest spot near Katmandu, and its gardens are as well tended as those of the Maharaja himself. Some of the most splended trees of the Valley overshadow the home of the Envoy.“ Doch hält er nicht zurück mit Spott: „A Sanatorium in Switzerland must have been taken as a model for this unfortunate and undignified Legation.“
Die Britische Residenz ca. 1900 Die Britische Residenz 1901
Auf dem Gelände, so beschreibt Perceval Landon, befanden sich außer dem Gebäude der Britischen Residenz noch die Wohnungen der Indischen Bediensteten und ein Haus des Britischen Arztes. Er erwähnt auch ein Postamt sowie einen kleinen Bungalow für offizielle und andere Besucher. In diesem Bungalow wohnte offenbar 1898 auch der Deutsche Forschungsreisende Dr. Kurt Boeck, der auf seiner vierten Himalaya-Reise nach Nepal einreisen durfte. Denn von dieser Reise existiert eine Erinnerungskarte von ihm, die er an sich selbst adressierte, und zwar nach „Katmandu / Residency / Dak Bangalow“, also an den Gäste-Bungalow der Residenz.
Selbstadressierte Postkarte von Dr. Kurt Boeck, 1898
3) Das Postamt der „Nepal Residency“
In Nepal existierten Postwege schon seit dem späten 18. Jahrhundert. Postläufer transportierten sowohl „Kagate Hulak“ (Paperpost) als auch „Thaple Hulak“ (Lastenpost). Doch deren Dienste standen nur der Regierung zur Verfügung. Erst 1879 wurde die Post der Allgemeinheit zugänglich gemacht. 1881 erschienen dann die ersten Briefmarken. Da Nepal nicht Mitglied des Weltpostvereins war, galten Nepalische Postwertzeichen allerdings nur im Inland. Sämtliche Postsendungen von und nach Nepal mussten über das Britisch-Indische Postamt der „Nepal Residency“ in Kathmandu laufen. Bis zu den ersten internationalen Vereinbarungen mit der Britisch-Indischen Post war dies die einzige Möglichkeit der Korrespondenz mit dem Ausland. Das Postamt der „Nepal Residency“ aber war aber nur für den Britischen Resident, für die Mitarbeiter der Residenz und für offizielle Besucher zugänglich, nicht aber für die Allgemeinheit.
Das Postamt der Britischen Residenz war natürlich ein Britisch-Indisches Postamt, und es war das erste Postamt in Nepal überhaupt. Angegliedert war es zunächst im Britischen Postgebiet Bengalen und wurde aus Calcutta, der Hauptstadt der Präsidentschaft Bengalen, administrativ geführt. Als am 1. Oktober 1854 die ersten Briefmarken Indiens herausgegeben wurden, die „Lithographs“, war das Postamt der Residenz ein Hauptpostamt („Sudder Office“) innerhalb des Bengalischen Postgebiets mit der Büronummer ,137‘, wurde im April 1873 allerdings zu einer Hauptpoststelle mit der Büronummer ,37‘ im Bereich der Patna-Division mit Hauptverwaltung in Bankipore umgewandelt. Einer Umgruppierung des Postamts der Residenz in den Postdistrikt Bihar mit der Hauptverwaltung in Dinapore erfolgte 1877, bevor es 1879 zu einem Nebenpostamt mit Anbindung an den Postmeister von Chupra (heute „Chopra“, im Indischen Bundesstaat Uttarakhand, westlich von Nepal) her- abgestuft wurde. Der Grund hierfür war vermutlich das geringe Postaufkommen, denn die Korrespondenz mit dem Aus- land über das Postamt der „Nepal Residency“ war ja, wie beschrieben, nur einem ausgewählten Personenkreis zugänglich. Dabei kamen offizielle Besucher nur sehr spärlich, denn bis 1951 war Nepal für Ausländer verschlossen und der Zutritt nur unter ganz besonderen Bedingungen möglich. Post in das oder aus dem nicht-Indischen Ausland war daher sehr selten. Gegen 1880 wurde das „Residency Post Office“ der Motihari-Division unterstellt, im Oktober 1905 dann erneut dem Bengalischen Postkreis zugeordnet. Im April 1914 erfolgte eine Angliederung an den Postkreis Bihar & Orissa. Diese verschiedenen Zuordnungen finden sich in den Initialen des Postkreisgebiets und/oder den Postbüro-Nummern der Poststempel.
Januar 1836, Brief von Calcutta (Indien) nach Kathmandu Februar 1871, Brief von Tirhoot (Indien) nach Kathmandu
1891, Brief von Kathmandu nach Erfurt
1898, Postkarte von Kathmandu nach Dresden 1901, Postkarte von Kathmandu nach Basel
1898, Deutsche Ganzsachen-Karte von Kathmandu nach Görlitz
Außer bei Sendungen ins Ausland kam das Britisch-Indische Postamt vereinzelt auch bei interner Nepalischer Post zum Einsatz. Und zwar dann, wenn statt der internen Route der Postweg durch ein Indisches Gebiet ging. Der unten abgebildete Brief von Doti (Westnepal) nach Kathmandu hätte den direkten internen Weg Richtung Osten über Pokhara nehmen können. Statt dessen lief er nach Westen über Dadeldhura, überquerte bei Jhulaghat die Grenze nach Indien, wurde weiter geleitet nach Almora und Motihari, passierte bei Birganj wieder die Grenze nach Nepal und kam als Post aus dem Ausland zum Postamt der „Nepal Residency“ in Kathmandu. Da die Nepalische Frankatur ja nur im Inland Gültigkeit hatte, verlangte die Britisch-Indische Post eine Nachgebühr für den Weg durch Indien.
Brief von Doti (Westnepal) durch das Indische Postgebiet nach Kathmandu
Die Britische Residenz benutzte für die nationale Korrespondenz Nepalische Frankaturen. So verwandte sie Nepalische Ganzsachen-Karten, um Gurkha-Soldaten im Britischen Dienst in abgelegenen Orten Nepals zu erreichen.
1894, Karte von Kathmandu nach Baitadi (Westnepal) 1898, Karte von Kathmandu nach Sipakot (Distrikt Palpa)
Offizieller Stempel der „Nepal Residency“
Die Britische Residenz 1910 Die Britische Residenz 1918
4) Das Postamt der „British Legation“
Die Umwandlung der „British Residency“ in eine „British Legation“, also in eine Britische Gesandtschaft, ist dem sich nach und nach verbessernden Verhältnis zwischen Nepal und Britisch-Indien zu verdanken. Die geschichtliche Entwicklung hierfür begann schon direkt nach dem Anglo-Nepalischen Krieg (1814-1816). Die ersten drei Jahrzehnte nach dem Krieg brachten für Nepal einen gravierenden geschichtlichen Wandel, denn der Krieg mit der Folge einer neuen Verflechtung mit Britisch-Indien wirkte sich auch auf die Innenpolitik Nepals aus. Auf der einen Seite standen die Befürworter einer militärischen Herausforderung der Briten, um sie zu einer Rückgabe der früheren Gebiete zu zwingen. Auf der anderen Seite standen die Anhänger von Premierminister Bhimsen Thapa, der ein gutes Verhältnis zu den Briten als für Nepal förderlich sah. Von Seiten des Königshauses wurden keine Richtlinien vorgegeben. Prithvi Narayan Shah hatte etwa 50 Jahre zuvor wohl den Grundstein zum Königreich Nepal gelegt, doch bereits nach seinem Tode 1775 begann der allmähliche Niedergang der königlichen Macht. Adelsfamilien, die den Shah-Königen bereits in Gorkha nahegestanden hatten, besonders die Fami- lien Pande und Thapa, bestimmten das eigentliche politische Geschehen im frühen 19. Jahrhundert. Geschwächt wurde die Macht des Königs auch durch Verschwörungen und Machtkämpfe innerhalb der königlichen Familie selbst. Einzig Bhimsen Thapa war ein Fels in der Brandung. König Rana Bahadur Shah (1775-1777), der Enkel von Prithvi Narayan Shah, konstatierte: „Wenn ich sterbe, wird die Nation noch nicht nieder gehen, aber sie wird zusammenbrechen, wenn Bhimsen Thapa stirbt.“ Das Hofleben zu jener Zeit wurde durch brutale interne Kämpfe und durch Intrigen bestimmt. Politische Morde waren beinahe an der Tagesordnung. Sam- rajya Lakshmi Devi, die erste Frau König Rajendras (1816-1847), verbündete sich mit der Familie Pande und den Brahmanen gegen Premierminister Bhimsen Thapa und die jüngere Frau des Königs, Rajya Lakshmi Devi. Als am 24. Juli 1837 Prinz Devendra, der jüngste Sohn von Maharani Rajya Lakshmi Devi, starb, wurde dies als ein fehlgeschlagenes Giftattentat Bhimsen Thapas auf die ältere Königin erklärt. Bhimsen Thapa kam ins Gefängnis und beging dort am 28. Juli 1839 Selbstmord. Seine Leiche wurde den Tieren vorgeworfen.
Am Abend des 15. September 1846 beendete General Jung Bahadur Kunwar schließlich mit dem „Kot-Massaker“ diese unsicheren Zeiten auf brutalste Weise und entmachtete gleichzeitig die Nepalische Königsfamilie. Unter dem Vorwand einer dringenden Besprechung versammelte er nahezu die gesamte, völlig zerstrittene politische Elite des Landes im „Kot“-Flügel, dem militäri-schen Versammlungsplatz des Hanuman Dhoka Palastes, des damaligen Königspalastes in Kathmandu. Während der Versammlung entstand ein Streit, in dem es über 130 Tote gegeben haben soll, deren Blut noch am frühen Morgen auf die Straße geflossen sein soll. Auf diese Weise entledigte sich Jung Bahadur mit Hilfe seiner Brüder und seiner Leibgarde fast aller seiner politischen Widersacher.
Premierminister Maharaja Jung Bahadur Rana
Jung Bahadur riss die Macht an sich, war er aber klug genug, sich nicht selbst zum König zu erheben, um das Volk nicht gegen sich aufzubringen. Galt der König von Nepal doch von jeher als Inkarnation des Gottes Vishnu. Es gelang Jung Bahadur nach langen chaotischen Zeiten wieder ein geordnetes politisches und soziales Leben in Nepal herzustellen. So baute er Krankenhäuser oder errichtete die „Durbar School“, Nepals erste englische Schule, in seiner Residenz in Thapathali für Kinder von Adelsfamilien. Auf diese Weise konnte er seine Beliebtheit beim einflussreichen Adel untermauern.
Schon 1850 war sich Jung Bahadur seiner Macht so sicher, dass er es wagen konnte, nach London zu reisen, um Königin Victoria einen Besuch abzustatten. Mit wertvollem Schmuck und Diamanten glitzernd wurde er dort und auch anschließend in Paris als „exotischer Herrscher aus dem Orient“ anerkannt und gefeiert. So wurde diese Reise ein voller Erfolg und führte zu den wichtigen Kontakten mit England und Britisch-Indien. Sie führte auch zum Bau der berühmten Rana-Paläste im neoklassizistischen Stil, die heute noch das Stadtbild von Kathmandu mitprägen.
1850 besuchte Jung Bahadur Rana London und Paris
1856 übertrug König Surendra Bir Bikram Shah den Titel des „Maharaja“ (wörtlich: großer König) mit uneingeschränkten Vollmachten an Jung Bahadur. Dieser Titel war vererbbar, und damit regierten auch seine Nachfahren als Maharajas das Land und hielten für mehr als 100 Jahre die Könige Nepals als deren Marionetten in der Hand.
Im Vergleich zu den konservativen Mitgliedern des Königshauses waren die Maharajas allerdings sehr fortschrittlich Sie eröffneten soziale und Bildungseinrichtungen, oder sie schafften die Witwenverbrennung „Sati“ ab, bei der eine Witwe zu- sammen mit dem Leichnam ihres Ehemanns verbrannt wurde. Vor allem aber pflegten sie den wichtigen Kontakt zu Britisch-Indien, um den Frieden zu sichern. Jung Bahadur baute außerdem das Inlands-Postwesen konsequent aus. Der unten abgebildete Brief von Maharaja Jung Bahadur trägt sein stattliches Siegel. Solche Inlands-Briefe wurde durch Kuriere der Regierung befördert. Eine Nepalesische Post für die Allgemeinheit gab es zu dieser Zeit noch nicht.
Brief mit dem Siegel von Premierminister Maharaja Jung Bahadur Rana
Nepal musste wohl die Britische Residenz akzeptieren. Dennoch sind die Nepali heute noch stolz darauf, dass sie niemals kolonisiert oder von Fremden regiert wurden, wenngleich die Briten Nepal gern dem „Kaiserreich Indien“ eingegliedert hätten, was auf Abbildungen immer wieder auch geschah. Schon im „Anglo-Nepalischen Krieg“ (1814-1816) waren sie von der Kampfeskraft und Tapferkeit der Ghurkha-Soldaten so beeindruckt, dass sie den besiegten Feind zum Verbündeten machten und Gurkhas fortan als Söldner in ihren Legionen einsetzten. So gehörten die Gurkha-Regimenter bis in die jüngste Zeit hinein zu den Britischen Elitetruppen. Mit Unterstützung von Premierminister Maharaja Jung Bahadur war es den Briten möglich, die Rekrutierung der Gurkhas zu organisieren. Die meisten Gurkha-Soldaten stammten von den Stämmen der Magar und Gurung; es gab aber auch Sunuwars und Rais aus dem Osten Nepals. Die Gurkha-Soldaten, die für England kämpften, hatten wesentlichen Anteil daran, dass sich die Beziehungen zwischen Indien und Nepal Anfang des 20. Jahrhunderts deutlich verbesserten.
Gurkha-Soldat
Ehrenmedaillen der Britischen Armee für Nepalische Gurkha-Soldaten
Zur Pflege der guten Britisch- Nepalischen Beziehungen gehörten auch immer wieder Einladungen zur damals beliebten Tigerjagd, dem „Big Game Hunting“. So empfing Maharaja Jung Bahadur 1876 den britischen Kronprinz Albert Edward, den späteren König Edward VII, im Terai zu einer zweiwöchigen Jagd. 1901 kam Lord Curzon, der 1899 zum „Viceroy“, dem Generalgouverneur und Vizekönig von Indien, ernannt worden war, zur Tigerjagd nach Nepal.
1911 reiste König Georg V, nachdem er am 12. Dezember in Delhi an seiner offiziellen Proklamation zum Kaiser von Indien teilgenom- men hatte, auf Einladung von Maharaja Chandra Shumsher nach Nepal, um dort an einer prunkvollen Jagd im Terai teilzunehmen. König Georg V wurde damals von 12.000 Männern und 600 Elefanten begleitet. Im „Sawari Hunting Camp“ in Khasra fand die Tigerjagd bis 28. Dezember 1911 statt. Für diese Zeit wurde ein provisorisches Postamt errichtet. Es kam ein eigens für diese Jagd entworfener Nepalischer Sonderstempel zum Einsatz sowie ein Indischer Sonderstempel mit der Inschrift „KING EMPEROR’S CAMP POST OFFICE“ und den Initialen GRI (Georgius Rex Imperator).
1911, Karte vom „Big Game Hunting“ im „Sawari Hunting Camp“ Khasra
Auch der Sohn von König George V, Kronprinz Edward Albert Christian George Andrew Patrick David (1894-1972), der spätere Edward VIII, kam auf Einladung von Maharaja Chandra Shumsher am 14. Dezember 1921 zur Tigerjagd.
„Hunting Camp“ im Terai, Dezember 1921 mit Prinz David, dem späteren König Edward VIII
Die verbesserten Beziehungen und die gute Zusammenarbeit Nepals mit Britisch-Indien machten es möglich, dass im Juni 1920 aus der „British Residency“ die „British Legation“ wurde, also eine Gesandtschaft. Aus dem „Resident“ wurde der „British Envoy at the Court of Nepal“.Nach einem „Treaty of Friendship“ in 1923 wurde er 1934 gar zum „His Britannic Majesty's Envoy Extraordinary and Minister Plenipotentiary at the Court of Nepal“. In Poststempeln ist die „British Legation“ jedoch erst ab 1941 nachweisbar. Wie schon zuvor die „British Residency“, so verwendete auch die „British Legation“ Nepalische Ganzsachen-Karten, um Gurkha- Soldaten in abgelegenen Orten zu erreichen. Erreichten die Karten ihren Empfänger nicht, so wurden die Karten - oft mit dem Vermerk „Not traced“ - in den Akten archiviert. Teilweise enthalten diese Karten noch Rest eines schwarzbraunen Leims, mit dem sie in die Akten geklebt wurden.
Karte der „British Legation“ vom 27. Oktober 1920 Karte der „British Legation“ vom 5. Oktober 1920
Karte der „British Legation“ vom 5. Oktober 1920 Karte der „British Legation“ vom 7. Juli 1921
Einen Durchbruch in der Postgeschichte Nepals bedeutete 1919 die Öffnung des Britisch-Indischen Postsystems für die Allgemeinheit, die dadurch erstmals die Möglichkeit zu einem postalischen Austausch mit dem Ausland bekam. Zu diesem Zweck eröffnete Nepal vermutlich noch im selben Jahr das erste Nepalische „Exchange Post Office“ (Austauschpostamt). Privatpost in das Ausland oder aus dem Ausland kommend wurde hier mit dem ovalen „KATMANDU“-Stempel markiert. Durch diese Möglichkeit stieg das internationale Postaufkommen rasant an. Ausgehende, nicht eingeschriebene Sendungen konnten bei verschiedenen einheimischen Postämtern eingeliefert werden und wurden anschließend zum „Exchange Post Office“ in der Nähe der Britischen Residenz in Kathmandu weiter geleitet. Von dort gelangten sie zum Britisch-Indischen Postamt, von wo sie nach Indien und ggf. weiter verschickt wurden.
Kathmandu „Exchange Post Office“
Einschreibe- und Wertbriefe wurden beim Postamt der „Nepal Residency“ nur angenommen, nachdem sie auf dem einheimischen Nepalesischen Postamt freigemacht worden waren. Zu diesem Zweck kaufte die Nepalische Postbehörde Indische Briefmarken, um sie für Briefe ins Ausland weiter zu verkaufen. Diese Briefe wurden dann an das Postamt der Britischen Residenz weiter geleitet und von dort verschickt. Eintreffende Post aus dem Ausland, die mit ausländischen Marken freigemacht worden war, wurde direkt vom Nepalischen Postamt in Kathmandu ausgeliefert. Sendungen, die an Orte außerhalb Kathmandus gerichtet waren, mussten allerdings mit Nepalischen Briefmarken nachfrankiert werden.
January 1921, Brief von Ghumdhang nach Hazaribagh (Indien) January 1921, Brief von Kathmandu nach Hazaribagh (Indien)
1936 wurde mit dem „Indo-Nepalese Postal and Telecommunications Agreement“ eine Vereinbarung mit Britisch-Indien unterzeichnet, die am 1. März 1937 in Kraft trat. Ab diesem Zeitpunkt galten die Postwertzeichen Nepals auch für nicht eingeschriebene Briefe nach Indien sowie zu den indischen Postämtern in Tibet - nicht aber in andere Länder. Zur Abfertigung der Post aus den verschiedenen Gebieten Nepals wurden acht „Exchange Post Offices“ (Austauschpostämter) installiert, bei denen Post mit Nepalischer Frankatur nun direkt in das Indische Ausland aufgegeben werden konnte. Es bestand aber auch weiterhin die Möglichkeit, Post mit Indischen Marken zu frankieren und sie über das Britisch-Indische Postamt der Residenz zu versenden.
Die „Exchange Post Offices“ auf Nepalischer Seite waren Kathmandu, Birganj, Jaleswar, Biratnagar, Pashupatinagar, Banke, Bhairahawa und Baitadi. Die „Exchange Post Offices“ auf Indischer Seite waren Kathmandu (British Legation P.O.), Raxaul, Sursand, Jogbani, Sukhia Pokhari, Rupaidiha, Nautanwa Bazar und Jhulaghath.
1940, Karte von Butwal nach Sambhar Lake (Indien) 1943, Karte von Nepalganj nach Sambhar Lake (Indien)
Die Britisch-Indischen Postämter in Tibet, zu denen die Nepalischen Postwertzeichen für nicht eingeschriebene Sendungen nun auch Gültigkeit hatten, waren in Folge einer Britischen Expedition nach Tibet 1904 entstanden, um Tibet für den Handel zu öffnen (Younghusband-Expedition). Daraufhin wurden die ersten Britischen Postämter in Tibet eröffnet, u.a. in Gyantse, nicht aber in Tibets Hauptstadt Lhasa.
1944, Brief von Lalitpur (Patan) über Gyantse nach Lhasa (Tibet)
Post in Gebiete außerhalb des Indischen Postsystems lief weiterhin über das Postamt der „British Legation“.
1938, Karte von Kathmandu nach Edgware (England) 1939, Karte von Kathmandu nach New York (USA)
Das Erdbeben von 1934 verursachte schwere Schäden am Gebäude der Britischen Residenz, das schließlich Ende 1940 abgerissen wurde. Die Arbeiten an einem neuen Gebäude begannen, nachdem Premierminister Juddha Shumsher Rana am 1. Mai 1941 den Grundstein gelegt hatte. Im Juni 1942 wurde ein neues zweistöckiges Gebäude fertiggestellt. Der Bau wurde von der „Central Public Works Department“ der Indischen Regierung ausgeführt.
Evelyn Arthur Smythies war nicht nur ein bekannter Philatelist, sondern auch Chefkonservator des Waldes von Nepal von 1940 bis 1947. Er lebte im „Forest House“, welches in den frühen 1940er Jahren für ihn entworfen und gebaut wurde. Den unten abgebildete Einschreibebrief von Kathmandu nach Mussoorie, einer Bergstation im Distrikt Dehradun im Indischen Bundesstaat Uttarakhand, gab er 1945 im Postamt der „British Legation“ auf.
1945, Brief von Kathmandu nach Bombay (Indien) 1945, Brief von Kathmandu nach Mussoorie (Indien)
5) Das Postamt der „Indian Embassy“
Nach der Unabhängigkeit Indiens am 15. August 1947 wurde die „British Legation“ in die „Indian Embassy“ umgewandelt, also in die Indische Botschaft, welche die Aufgaben Britisch-Indischen Postamts übernahm. Im Mai 1948 wurde die Inschrift des Poststempels „BRITISH LEGATION (NEPAL)“ in „INDIAN EMBASSY (NEPAL)“ umgewandelt. Die Briten erklärten sich damit einverstanden, das Gelände an die Indische Regierung zu übertragen. Dies zog sich jedoch über mehrere Jahre hin, denn die Briten wollten sicherstellen, dass ihre neue Residenz im Vergleich zur Indischen Botschaft nicht zu bescheiden aussah. 1954 wurden schließlich drei Grundstücke gekauft: ein Britisches Postamt, eine leerstehende Fläche und das „Forest House“, in dem Evelyn A. Smythies einst wohnte. Dieses Haus wurde zur neuen Residenz des Britischen Botschafters. Am 12. März 1954 schließlich übergaben die Briten ihre ehemalige Residenz an Indien. Sie wurde zu „India House“, die Residenz des Indischen Botschafters in Nepal. So blieb die Indische Botschaft im Gelände der ehemaligen Britischen Residenz. Die indische Botschaft in Kathmandu hat heute die Adresse 336, Kapurdhara Marg, Lainchaur.
1948, Inlands-Brief der Indian Embassy 1949, Auslands-Brief der Indian Embassy
1950, Karte von Kathmandu nach St. Gallen (Schweiz) 1950, Karte von Kathmandu nach Offenbach (Deutschland)
Das „Forest House“ 1953 Die Britische Botschaft 1956
Nachdem König Tribhuvan 1951 die Macht der Maharajas wieder zum Könighaus zurückholen konnte, änderte sich das Bild Nepals deutlich. In einer historischen Proklamation versprach er dem Nepalischen Volk den Beginn eines neuen, modernen und demokratischen Zeitalters. Noch im selben Jahr öffnete Nepal seine Landesgrenzen.
Die Britische Botschaft 2007 Die Indische Botschaft 1954
Am 11. Oktober 1956 wurde Nepal Mitglied im Weltpostverein (UPU), dessen Bestimmungen allerdings erst am 14. April 1959 in Kraft traten. Sie bedeuteten den Beginn von Nepals eigenem internationalen Postverkehr. Auf dem G.P.O. Kathmandu konnten nun auch eingeschriebene Briefe in das Ausland aufgegeben werden. Es stand dafür aber auch immer noch das Postamt der Indischen Botschaft zur Verfügung, welches auch weiterhin für Pakete zuständig war.
August 1960, Einschreibe-Brief von Kathmandu nach Oakland, California (USA)
Ab dem 16. Dezember 1962 konnten über das G.P.O. Kathmandu auch versicherte Sendungen versendet werden. Und nachdem am 12. April 1965 das Postamt der Indischen Botschaft geschlossen worden war, eröffnete am folgenden Tag, dem Neujahrstag des Nepalischen Jahres 2022 Bikram Sambat, Nepal sein erstes Auslands-Postamt mit sämtlichen internationalen Dienstleistungen.
Auslands-Postamt Kathmandu 1965