Gustave Le Bon (1841-1931)
Gustave Le Bon
Gustave Le Bon studierte zunächst Medizin in Paris und praktizierte nach seinem Abschluss 1866 als praktischer Arzt, 1870 wurde er Militärarzt. Ab 1881 betrieb er auf verschiedenen Reisen unter anderem nach Nordafrika und Indien völkerkundliche Studien, in deren Verlauf er zwischen 1881 und 1891 mehrere einschlägige archäologische und anthropologische Werke veröffentlichte. Dazu gehören „La Civilisation des Arabes“ oder „Les Civilisations de L’Inde“, die beide 1884 erschienen. Zwischen 1894 und 1903 folgten weitere Studien über Völker, Gruppen und Massen, über Hygiene, Psychologie und Soziologie, die zu seinem Hauptwerk führten, das ihn weltberühmt machen sollte, der „Psychologie der Massen“ (1895).
Gustave Le Bon 1929, Foto: Nationalbibliothk Frankreich Gustave Le Bon 1881, Foto von Truchelut, 1881
Durch Beziehungen, die er sich als Wissenschaftler in Indien aufgebaut hatte, war ihm sein Besuch Nepals im Januar 1885 möglich. Verständlicherweise beginnt die Schilderung einer Nepalreise in der damaligen Zeit mit den Schwierigkeiten, überhaupt Einlass in das Land, d.h. nach Kathmandu und das Kathmandu-Tal zu kommen. Zu jener Zeit, als Surendra Bir Bikram Shah (1847-1881) König und Bir Shumsher Jung Rana (1885-1901) Maharaja von Nepal waren, war das Tal von Kathmandu die einzige bekannte Gegend von Nepal. Weder der britische Resident in Kathmandu (damals Edward Law Durand) und schon gar kein Europäer durften sich außerhalb der Grenzen des Tals bewegen. Wie Gustave Le Bon nach Nepal kam und mit welchen Schwierigkeiten er kämpfen musste, berichtet Wolf Donner eindrücklich in seinem Buch „Ins verbotene Land: Frühe Reisende in Nepal“.
Wolf Donner, Ins verbotene Land: Frühe Reisende in Nepal
Gustave Le Bon, Voyage au Népal, 1886
Gustav Le Bon, Voyage au Népal, Paris 1886
Über Le Bons Reise nach Nepal, d.h. in das Kathmandu-Tal, berichtet das Buch „Voyage au Népal“ das 1886 in Paris erschien. Eine Übersetzung ins Englische „Voyage to Nepal“ wurde 1986 in Bangkok herausgegeben. Außerdem erschien innerhalb des Sammelbandes „Le Tour du Monde“ auf den Seiten 225 bis 272 der Bericht „Voyage au Népal“ von Gustav Le Bon. Diesem Bericht sind die obigen hervorragenden Stiche entnommen.